Geräte werden von Daten gesäubert und aufbereitet

Liebe Leserinnen und Leser,

Juliane Kronen und Paul Cvilak betreiben erfolgreich Unternehmen mit Produkten, die anderswo aussortiert wurden. Und Erfolg, das ist im Fall von innatura und AfB viel mehr als nur Geld.

Paul Cvilaks großer Erfolg sind 250 Festanstellungen für Menschen mit Behinderung – mit einer anspruchsvollen, abwechslungsreichen Tätigkeit. Außerdem das “zweite Leben” von mittlerweile einer halbe Million IT-Geräte im Jahr – wie beispielsweise Notebooks, PCs oder Smartphones – die bei Unternehmen aussortiert wurden. Statt auf der Deponie landen diese Geräte nämlich bei den Mitarbeiter*innen der AfB, welche sie professionell von Daten säubern, aufbereiten und sie in mittlerweile 20 Ladengeschäften in fünf europäischen Ländern wieder verkaufen. Die Wiederverwendung der Geräte spart jährlich derzeit etwa 17.000 Tonen an CO2-Emissionen. Tendenz steigend – denn ob integrative Arbeitsplätze, gerettete IT-Geräte oder eingesparte Emissionen: Die Wirkung der AfB hat sich in den 8 Jahren unserer Zusammenarbeit mehr als verdoppelt und liegt weiter auf Wachstumskurs.

Juliane Kronens Erfolg ist vor allem, dass sie andere erfolgreicher macht – und zwar gemeinnützige Organisationen wie etwa die Tafeln, die Berliner Kältehilfe oder den Verein Kindernöte. Dank Frau Kronens Unternehmen innatura konnten rund 2.000 solcher Organisationen in den letzten acht Jahren insgesamt 19 Millionen Euro an Sachausgaben sparen. Geld, das sie stattdessen in ihre Kernarbeit investieren konnten. Wie die AfB nutzt auch innatura aussortierte Ware: Produkte aus dem Handel, die aufgrund geringer optischer Mängel, falscher Etiketten oder anderer Kleinigkeiten nicht verkauft werden sollten oder übrig sind. Dank innatura wanderten seit 2013 Neuwaren im Wert von 22 Millionen Euro nicht in die Tonne, sondern als Spenden an wohltätige Einrichtungen.

Acht Jahre lang durften wir die beiden Pionier*innen begleiten. Jetzt verabschieden wir sie und ihre vorbildlichen Sozialunternehmen, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zurück bleiben Dankbarkeit, ein bisschen Wehmut und das gute Gefühl, zwei wertvolle Unternehmungen mit auf den Weg gebracht zu haben. Alles Gute für die Zukunft – macht weiter so! Mehr zu den beiden Erfolgsgeschichten lesen Sie weiter unten.

Mit guten Nachrichten wie diesen fällt uns auch der Ausblick auf 2021 leichter: Bis zum Second Closing im Sommer wollen wir unseren gerade aufgelegten Fonds BonVenture IV noch auf 40 Millionen Euro erhöhen. Und bald werden wir die ersten Start-ups für den Fonds vorstellen. Sie dürfen gespannt sein.

Ihr Jochen Herdrich
Partner BonVenture Management GmbH