Liebe Leserinnen und Leser,

mein Vater ist 91 Jahre alt. Anfang dieses Jahres zog er in ein Pflegeheim, wo meine Geschwister und ich ihn regelmäßig besuchten. Dann kam der Lockdown. Wir durften nicht mehr rein, er durfte nicht mehr raus. Auch die Gemeinschaftsräume im Heim wurden verschlossen. Meinem Vater blieb das eigene Zimmer, 24 Stunden am Tag. Von einem Moment auf den anderen hatte er keinen sozialen Kontakt mehr.

So ging es vielen alten Menschen in Deutschland. Die Folgen sind oftmals Vereinsamung, Depressionen, körperlicher und geistiger Abbau. Zu dieser Zeit erinnerte ich mich an ein Start-up, das mir eine Weile zuvor schon begegnet war: myo, eine App für die Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pfleger*innen. Im Prinzip Social Media fürs Pflegeheim: Videotelefonate, Fotos posten, gegenseitig kurze Nachrichten schicken. Für alle, die jetzt denken: „Na, das hat es wohl noch gebraucht“ – genau das dachte ich auch, bis ich myo den zweiten Blick schenkte.

myo ist kurz für Myosotis – Vergissmeinnicht – und hilft gegen Einsamkeit bei Senior*innen. Es ersetzt keine persönlichen Besuche, sondern bereichert die Zeit dazwischen. Außerdem verbessert es die Versorgung der Heimbewohner*innen, da alle Beteiligten (Angehörige, Pflegekräfte, Ärzt*innen, Wäsche-Unternehmen, Kantinenpersonal, usw.) über einen Kanal direkt kommunizieren. Damit entlastet es die Pfleger*innen, die nicht mehr alle Fäden einzeln in der Hand halten müssen. Gleichzeitig spüren sie öfter und direkter Wertschätzung. Wie myo das macht, dazu lesen Sie weiter unten mehr.

Auch unser zweites neues Investment verbessert die Versorgung, allerdings in einem ganz anderen Bereich: Das Hamburger Unternehmen Frischepost liefert saisonale regionale Lebensmittel – direkt vom Hof bis an die Haustür. In einem Online-Shop bestellen Sie sich Ihre Lebensmittel, die dann per Elektroauto direkt vom Öko-Bauern zu Ihnen kommen. Die Verteilungs-Logistik dazwischen übernehmen eigens dafür programmierte Algorithmen.